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Migrantenzuflucht auf Teneriffa

Migrantenzuflucht auf Teneriffa

Auch auf die Kanaren flüchten viele Migranten. Vor allem aus Marokko landen hier viele Menschen, sowohl auf Gran Canaria als auch auf Teneriffa. Was erhoffen sie sich hier eigentlich? Sie hoffen darauf, ganz schnell auf das Festland zu kommen, um dort in eine bessere Zukunft schauen zu können. Der Hauptgrund ihres Kommens ist die schlechte wirtschaftliche Lage in der Heimat. Sie müssen ihre zurückgebliebene Familie ernähren und das heißt, dass sie dringend Arbeit benötigen. Sie wissen wohl, dass die Aussicht auf Arbeit hier auf den Kanaren minimal ist, daher sind die Kanaren nur das Sprungbrett. Es ist leichter für sie mit den Booten auf die Kanaren zukommen, als auf das Festland.

Aber, dass sie gar nicht so ohne weiteres weiterreisen können, das haben sie oft nicht bedacht. Sie kommen hier erst einmal in Notunterkünfte, ob das Schulen sind, alte ausgediente Gebäude oder wie hier auf Teneriffa ein ehemaliges Militärgelände. Unter miserablen Bedingungen müssen sie hier teilweise hausen und werden von vielen Bewohnern der Inseln nicht gerade freundlich empfangen.

 

 

 

Boot mit Migranten auf dem weg zu den Kanarischen Inseln

Perspektivlosigkeit der Migranten

Auch in La Montaneta gibt es eine Unterkunft in der einige Migranten vorläufig wohnen. Sie dürfen und können hier nicht arbeiten. So lernen sie zwar teilweise spanisch, haben aber sonst keine weiteren Beschäftigungen. Das muss alles sehr bedrückend für die armen Menschen sein. Sie wissen nicht wie lange sie auf den Kanaren bleiben müssen, sie wissen nicht, ob sie auf das Festland reisen dürfen oder abgeschoben werden.

Einige Männer sind so verzweifelt, dass sie sogar zu Selbstverletzungen neigen. Dieses und ähnliches habe ich im Netz gelesen und das hat mich sehr erschreckt und betroffen gemacht: Ein junger Mann aus Marokko schnitt sich 28 Mal mit einem Rasiermesser ins Bein, nachdem er erfahren hatte, dass seine Mutter eine funktionierende Leber brauchte. „Sie hat viel geweint und ich auch. Ich bin eigentlich für das Wohl meiner Kinder gekommen, aber wer wird jetzt die Kosten für die Transplantation übernehmen, wenn ich weiterhin hier eingesperrt bin?", fragte er. „Ich habe sehr unter der Armut gelitten, ich habe eigentlich für meine Kinder gelitten, auch um hierher zu kommen...... Ich will nicht zurück nach Marokko."

Neben ihm zeigt ein anderer Marokkaner die Schnittwunden an seinem Arm und auf seinem Handy ein Foto eines anderen Landmannes, der sich den Unterleib aufgeschlitzt hat. Ein Angestellter des Hotels behauptet, dass ein anderer Mann davon abgehalten werden musste, von einer Terrasse zu springen.

Das spanische Innenministerium hält an seinem Plan fest, nur einige der am meisten gefährdeten Migranten und Asylbewerber auf das Festland zu bringen - 2.168 Menschen im gesamten Jahr 2020. Sein Ziel ist es, die Abschiebungen zu erhöhen, dennoch geht der Prozess weiterhin langsam voran. Es gibt 80 Abschiebungen nach Marokko pro Woche. Trotzdem steigen die Migrantenzahlen auf den Kanaren weiter an. Im vergangenen Jahr gab es rund 41.000 Ankünfte auf dem Land- und Seeweg in Spanien, mehr als 20.000 nahm der Archipel auf. 

 

Hoffen auf eine bessere Zukunft, Migrantenboot

Teneriffa als Gefängnis

Das Zentrum auf Teneriffa ist wie eine Gefriertruhe. So werden wir alle zusammengehalten, um uns nach Marokko abschieben zu können. So liest man weiterhin im Netz: Die Unterkünfte auf dem Archipel haben eine Politik der offenen Tür, was bedeutet, dass die Migranten nach Belieben ein- und ausgehen können. Aber in Las Palmas de Gran Canaria hat sich eine Schule, die Migranten beherbergt, eher in ein Gefängnis verwandelt, da viele von ihnen Angriffe von Einheimischen fürchten, wenn sie nach draußen gehen. Dieses Zentrum in der Schule in León ist eines von zweien in der Stadt, das heftigen Widerstand von Anwohnern ausgelöst hat. Die Polizei patrouilliert in dem Zentrum, nachdem sich Migranten beschwert hatten, dass Einheimische sie mit Pistolen und großen Messern bedroht hätten. Cruz Blanca, die religiöse Non-Profit-Organisation, die die Unterkunft betreibt, sagt, dass die Migranten von organisierten Gruppen bedroht und angegriffen wurden. Anwohner sagen unterdessen, dass sie es satt haben, die Migranten auf den Straßen herumlaufen und nachts in Streitereien geraten zu sehen, die sie mit ihren Handys aufzeichnen.

 

So manche Migranten sagen: Ein Gefangener wisse wenigstens, wie lange seine Strafe dauern wird, aber wir wissen nicht, wann wir die Kanarischen Inseln verlassen werden, und in der Zwischenzeit warten unsere Kinder darauf, dass wir Geld schicken.

Diese Perspektivlosigkeit führt dazu, dass einige Migranten versuchen sich das Leben zu nehmen.

 

 

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Mecker (Donnerstag, 24 Juni 2021 11:33)

    "Diese Perspektivlosigkeit führt dazu, dass einige Migranten versuchen sich das Leben zu nehmen. "

    Erst unerlaubt einreisen dann auch noch meckern, Schmarotzerbande

  • #2

    Nico (Donnerstag, 09 September 2021 07:41)

    Ich wünsche niemandem auf der Welt dieses Leid, was diese Menschen erfahren haben. Sie als Schmarotzerbande zu bezeichnen ist in meinen Augen einfach nur pure Dummheit.
    Schaut doch mal über den Tellerrand und versetzt euch in die Lage derer, die auf der Flucht sind. Dann würdet ihr das ganz anders betrachten. Fragt doch mal Eure Eltern und Großeltern was 1945 war, als die rote Armee in Richtung Deutschland unterwegs war. Die abertausenden von Flüchtlingen (Deutsche) was die erlebt haben.
    Und Denkt mal daran wer trug zum Großteil am Wirtschaftswunder in den 1950er Jahren mit bei, das waren die sog. "Gastarbeiter". Sie zum Aufschwung ins Land zu holen und sie auszubeuten war okay; und dass alles weil a. kriegsbedingt nicht genug Arbeitskräfte und b. die "Drecksarbeit" kein Deutscher machen wollte.

    Bevor man meckert sollte man sich mit Geschichtlichen Ereignissen mal ein wenig besser vertraut machen. Wie gesagt versetzt euch mal in die Lage dieser perspektivlosen Menschen. Jede Person hat das Recht auf Selbstbestimmung, Selbstentfaltung und soll sein Glück da versuchen wo es ihm / ihr möglich ist.
    Ich bekomme bei solchen Hass-Kommentaren echt Kopfschmerzen. Bewegt Euch aus eurer Komfortzone heraus und lebt doch mal - und wenn auch für kurze Zeit - mal wie diese armen Menschen und erfahrt, was die durchgemacht haben. Dann seht ihr die Welt mit anderen Augen und nicht nur konsumgesteuert "mein Auto, "mein Haus, meine Sonstirgendwas".

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