Erwarten Sie natives Olivenöl, Kichererbsen und Linsen, Käse und Wein. Erwarten Sie Petersilie und Reismandeln, viel Knoblauch und Zwiebeln, Safran und Zimt sowie frisches Obst. Erwarten Sie sehr frischen Fisch und Meeresfrüchte, Wild- und Räucherschinken, Würste und frisches Brot, Rindfleisch und Chorizo. Fügen Sie nun noch eine Prise regionale Vielfalt hinzu, gekrönt von spanischer Geselligkeit, und Sie erhalten ein ziemlich genaues Bild der spanischen und der kanarischen Küche.
Die spanische Küche spiegelt die vielen kulturellen Einflüsse wider, die auf die Iberische Halbinsel gebracht wurden. Einer der wichtigsten Einflüsse auf die spanische Küche war die 781-jährige Präsenz der Mauren auf der Halbinsel. Die arabischen Eroberer und späteren Herrscher brachten die meisten der exotischen Zutaten mit, die in der spanischen Küche zu finden sind, darunter Safran, Mandeln und Paprika. Sie brachten auch Süßigkeiten und Gebäck mit. All diese wurden in erfrischende Gerichte wie die noch heute beliebten kalten Mandel- und Gemüsesuppen eingearbeitet.
Typisch sind die Tapas
Ziryab, ein maurischer Küchenchef aus dem 10. Jahrhundert, gilt als einer der kulinarischen Pioniere der Welt. Ihm wird zugeschrieben, dass er in Europa die arabische Mode eingeführt hat, eine Standardfolge von Gerichten zu essen - von der Suppe bis zum Dessert.
Doch neben dieser Reihenfolge hinterließen die Mauren auch ein weiteres Erbe, für das die spanische Küche am bekanntesten ist. Die Tapa, die spanische Vorspeise, gilt als die beliebteste kulinarische Innovation Spaniens. Der Name dieses speziellen spanischen Essens wurde von Tapar abgeleitet, was "zu bedecken" bedeutet.
Die frühe Form der Tapa sollen Schinken- oder Käsestücke gewesen sein, die über Weingläser gelegt wurden. Der Zweck war angeblich, die Fliegen fernzuhalten und auch die Postkutschenfahrer nüchtern zu halten.
Auf dem Festland ist es immer noch typisch, dass mit jedem bestellten Getränk eine kleine Tapas, wie Käse oder Chorizo serviert wird. Das gilt übrigens nur, wenn ausschließlich ein Getränk bestellt wird. Auf den Kanaren wiederum, werden üblicherweise ein paar Nüsse als Tapas oder auch Oliven mitserviert.
Heute wird die Tapa im Allgemeinen als Vorspeise genommen, die vor dem Hauptgericht während des Mittag- oder Abendessens gegessen wird. In einigen Teilen Spaniens, vor allem auf den Kanaren, betrachten viele Menschen die Tapas jedoch als eigenständige Mahlzeit. So gehören auch Salate wie der Ensalda Russa, die spanische Tortilla oder die Piminetos de Padron zu den typsichen Tapas, die auch eine eigenständige Mahlzeit ausmachen können.
Suppe oder Potaje
Auch die Suppen sind wichtige spanische Gerichte. Jede Region hat ihre eigene Version der spanischen Standardsuppe mit unterschiedlichen Zutaten und unterschiedlicher Zubereitungsart. Wenn Sie sich in oder um Madrid herum aufhalten, ist die Standardsuppe die sopa de ajo, die Suppe mit Knoblauch. Diese Form der spanischen Küche wird mit Wasser, Öl, Knoblauch, Paprika, Brot und geräuchertem Schinken zubereitet. Wenn Sie sich jedoch nach Norden begeben, wird die Standardsuppe zur sopa de pescado, der Fischsuppe.
Ein weiteres wichtiges spanisches Nahrungsmittel ist der Gazpacho, eine weitere Suppe, die ihren Ursprung in Valencia, Spanien, hat. Es handelt sich um eine kalte Mischung aus Tomaten, Wasser, Knoblauch, Brot und Gemüse. Der moderne Gazpacho wird in einem Mixer zubereitet. Aber um einen authentischeren Geschmack dieses ausgezeichneten Beispiels für spanische Lebensmittel zu erhalten, sollten Sie die Mahlzeit von Hand in einem Tonmörser zubereiten.
Und dann gibt es noch das ganz typische kanarisches Lebensmittel: Gofio. Ursprünglich wurde dieser aus Gerste gewonnen. Heute jedoch findet man auch Gofio aus Mais, Weizen oder einer Mischung daraus. Gofio ist ein Überbleibsel der Guanchen, die vor vielen vielen Jahren auf Teneriffa ansässig waren.
Über dieses Thema möchte ich aber einen neuen Artikel schreiben.
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